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Kult Penny auf der Reeperbahn

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Kult Penny auf der Reeperbahn

Der Penny-Markt auf der Hamburger Reeperbahn ist renoviert worden, hat aber immer noch Kultstatus – wegen seiner Kunden. Und des Personals. Und seiner besonderen Lage. Einkaufen im Ausnahmezustand.

Auf Youtube ging in der Pandemie eine alte Spiegel-TV-Reportage über einen Supermarkt auf der Reeperbahn viral. Nun gibt es Fortsetzungen der millionenfach geklickten Milieu-Doku.

Zum Auftakt dieser nicht enden wollenden Pandemie kürten Nutzer sozialer Medien eine Reihe von Serien zum Pflichtprogramm des ersten Lockdowns. Im Liebesdrama um Harry und Francesca („Too Hot To Handle“) oder im Streit zwischen einem exzentrischen Privatzoobesitzer und einer nicht weniger korrupt erscheinenden Tierschützerin („Tiger King“) schien man seine Sorgen vergessen zu können. Beide Netflix-Produktionen haben mittlerweile eine zweite Staffel. Und da die Tage zu Hause lang, das entsprechende Angebot der Streamingdienste aber begrenzt war, fand man auch auf Youtube Perlen. Die wohl schillerndste: eine Dokumentation über die Penny-Filiale auf der Hamburger Reeperbahn. Im März 2020 lädt Spiegel TV den Vierteiler von 2007 als „Classic“ hoch.

Mehr als sechs Millionen Mal wurde er mittlerweile geschaut. Seitdem hat sich in der Filiale viel getan, das Kamerateam kam erneut und produzierte zwei neue Folgen. Diese Neuauflage lief im nunmehr vierten Akt der Pandemie erst auf Sat 1, anschließend wurde der Zweiteiler auf Youtube hochgeladen. Millionen Klicks vorprogrammiert. Aber gibt es in „Lockdown Penny-Markt! Neues vom Kult-Discounter“ und „Penny Reeperbahn – Der Kult geht weiter“ überhaupt noch etwas zu erzählen?

Aber zunächst zum Original: Grund für den Erfolg sind zweifellos die Protagonisten. Einsame Kiezseelen und Partygänger, die vor allem für ein Gut den Kiezsupermarkt aufsuchen: Alkohol. Ansonsten kaufen sie kiloweise Kohl, weil spottbillig, plappern die Einkäufe anderer Kunden nach („Eieeer, Butteeer, Eieeer“) und fahren die ganz, ganz großen Pötte. Das behauptet Harald Krull, selbsternannter Kapitän zur See und einer der memetauglichsten Charaktere. Memes sind der Schlüssel hinter dem Erfolg. Von ihnen gibt es unzählige, ein ganzer Instagram-Account widmet sich der Reportage und erreicht damit mehr als 60 000 Follower. Krulls Aussage „Frauen sind mir heilig“ verbreitete sich so schnell durch die sozialen Medien, dass die treue Fangemeinschaft die Doku als „deutsches Kulturgut“ bezeichnet.

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