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Polizei immer noch auf der Suche nach Tätern aus der Silvesternacht

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Auch wenn die Polizei bereits erste Fahndungserfolge vermelden konnte, sind immer noch Täter der sexuellen Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht auf der Großen Freiheit nicht ermittelt. Die Polizei arbeit mit einer Sonderkommission an der Aufklärung.

Man muss sich auch fast 2 Monate später noch fragen: „Was steckt da für ein Motiv dahinter“ Steffen Hitschke, Leiter der Ermittlungsgruppe Silvester gegenüber der Welt: „Unsere Ermittlungen haben ergeben, dass die Übergriffe auf dem Kiez in erster Linie sexuell motiviert waren. Von den 240 Fällen, denen wir nachgehen, sind 191 reine Sexualdelikte. Den Großteil machen Beleidigungen auf sexueller Basis aus. Damit ist etwa gemeint, dass jemand angetatscht wurde. Doch es gab auch etwa zwei Dutzend Fälle von schweren Sexualstraftaten. Dieses Phänomen ist in dieser Ausprägung bisher einzigartig. Mischtaten, bei denen neben dem Sexualdelikt auch ein Raub oder ein Diebstahl eine Rolle spielte, machen in Hamburg nur einen kleinen Teil aus.“

Und auch eine andere Frage beschäftigt Ermittler, Opfer aber auch Unbeteilgte: „Wie sind die Täter vorgegangen?“ Steffen Hitschke weiter in der Welt dazu: „Was in der Großen Freiheit an Silvester passiert ist, zeigt ein gehöriges Maß an krimineller Energie auf: Männer in Gruppen von acht bis zehn Personen stellten sich – vermutlich – zunächst an den Seiten auf. Dann gingen sie auf die Frauen los. Die Opfer wurden von ihren Freundinnen oder ihren Partnern gezielt getrennt. Sie waren der Gruppe ausgeliefert. Die Täter haben sie umringt und angefasst, auch unter der Kleidung. In einigen Fällen wurden die Frauen auch festgehalten: Während einer klammerte, haben die anderen zugegriffen. Die Taten passierten in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit. Das waren massive Straftaten in einer Ausprägung und Größenordnung, wie wir das bislang nicht kannten. Und es war enorm, wie strukturiert sich die Täter auf die Frauen zubewegt haben. Sie seien zum Teil in einer hilflosen Lage gewesen, haben uns die Frauen berichtet. Viele von ihnen sind traumatisiert. Ihr Sicherheitsgefühl wurde massiv beeinträchtigt. Die Vorfälle lassen einen sprachlos zurück. Wir stehen in enger Kooperation mit Opferschutzeinrichtungen, die den Frauen ihre Hilfe und Fachkompetenz angeboten haben.“

Polzei will Video-Überwachung wieder in Betrieb nehmen

Im Juni 2006 waren rund um die Reeperbahn insgesamt zwölf 360-Grad-Kameras mit Zoom-Funktion installiert worden. Die Bilder der Kameras wurden 24 Stunden rund um die Uhr in der Polizeieinsatzzentrale in Alsterdorf beobachtet. “Konnte der Beamte vor dem Bildschirm eine Straftat erkennen, informierte man umgehend die Kollegen der Davidwache vor Ort.” Die Aufnahmen der Kameras seien anschließend bis zu 30 Tage gespeichert worden.
Den erhofften Rückgang der Kriminalität auf dem Kiez hatte die Maßnahme nicht zur Folge. Im Gegenteil: “Durch die Videoüberwachung konnten wesentlich mehr Taten wahrgenommen werden, die vorher im Dunkelfeld lagen”, sagte Cornelia Schröder. Vor allem die Zahl der Körperverletzungsdelikte sei daher deutlich gestiegen.

Nachdem jedoch eine Anwohnerin mit Verweis auf Artikel 13 (“Unverletzlichkeit der Wohnung”) erfolgreich gegen die Videoüberwachung auf der Reeperbahn geklagt und das Oberverwaltungsgericht im Juni 2010 die Möglichkeiten erheblich eingeschränkt hatte, wurde die Videoüberwachung im Juli 2011 endgültig eingestellt. “Hauseingänge und Fensterbereiche durften nicht mehr gefilmt werden, daher schaltete das Bild in diesem Fall immer schwarz oder wurde verpixelt”, so Schröder. Eine effektive Strafverfolgung sei demnach nicht mehr möglich gewesen. “Die Kosten standen am Ende nicht mehr im Verhältnis zu den erzielbaren Ergebnissen.”

Türsteher schützen die Besucher auf der Großen Freiheit

2016-02-11 23.40.25Gut sieben Wochen nach Bekanntwerden zahlreicher sexueller Übergriffe auf junge Frauen in der Silvesternacht, hat sich die Stimmung vielerorts auf St. Pauli wieder beruhigt. Das Leben auf dem Kiez geht seinen gewohnten Gang und auch an den Wochenenden strömen die Besucher wie eh und je in die Clubs und Bars rund um die Reeperbahn – auch wenn die ersten Monate generell eine vergleichsweise besucherarme Zeit sind.

Auch auf der Großen Freiheit ist inzwischen wieder Ruhe eingekehrt. Bei einer erneuten Sitzung aller Gewerbetreibenden am Mittwochnachmittag herrschte nach Angaben von Teilnehmern eine „sehr konstruktive Stimmung“.

„Wir haben uns dabei auf ein gutes Ergebnis verständigt“, sagte BID-Quartiersmanagerin Julia Staron im Anschluss. Konkret heißt das: Die groß angekündigten Türsteher-Patrouillen wird es vorerst nicht geben.

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