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Denkmalverein fordert zweite Köhlbrandbrücke

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Die Hamburger Köhlbrandbrücke ist in einem desolaten Zustand und soll demontiert werden. Allerdings nimmt der Widerstand dagegen zu. Der Denkmalverein sammelt Unterschriften und unterbreitet den Vorschlag einer alternativen Brückenlösung

Der Hamburger Denkmalverein hat eine Online-Petition gestartet, um die Köhlbrandbrücke zu erhalten. „Alle Hamburgerinnen und Hamburger haben jetzt die Möglichkeit, mit ihrer digitalen Unterschrift zu zeigen, wie wichtig ihnen dieses bedeutende Wahrzeichen ist und den Senat dazu zu bewegen, zu handeln“, teilte der Denkmalverein am Montag (05.02) mit. Die Petition wird unter anderem vom Arbeitskreis für Denkmalschutz der Patriotischen Gesellschaft, vom Bund Deutscher Architekten Hamburg, vom Denkmalrat Hamburg, von der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur, von der Hamburgischen Architektenkammer und von der Hamburger Stiftung Baukultur unterstützt.

„Inzwischen weist die Brücke, die vor 50 Jahren eröffnet wurde, Schäden auf, die hauptsächlich auf den zunehmenden Schwerlastverkehr zurückzuführen sind. Ihr Abriss scheint unvermeidlich zu sein“, heißt es in der Petition. Aktuelle Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Brücke im Hamburger Hafen saniert und noch lange Zeit genutzt werden könnte, wenn sie ausschließlich für den Auto-, Rad- und Fußverkehr reserviert würde. Der Denkmalverein schlägt daher vor, eine zweite Brücke für den Güterverkehr zu bauen. Eine solche Brücke könnte südlich der bestehenden Brücke errichtet werden, wie es bereits vor dem Bau der Köhlbrandbrücke vorgesehen war.

Solche Lösungen wären wesentlich kostengünstiger als der Abriss der Köhlbrandbrücke, der laut Senat 450 Millionen Euro kosten würde. Zudem könnte dadurch ein wichtiges Kulturdenkmal und ein ikonisches Bauwerk erhalten bleiben. „In Zeiten wirtschaftlicher Krisen, des Klimawandels und begrenzter Ressourcen ist ein unnötiger Abriss der Köhlbrandbrücke nicht vertretbar“, heißt es weiter. Für die meisten Containerfrachter würde die Köhlbrandbrücke auch weiterhin kein Hindernis darstellen.

Bisherigen Angaben der Wirtschaftsbehörde zufolge wird eine Entscheidung zugunsten einer neuen Brücke oder eines Tunnels nicht vor Mitte des Jahres getroffen. Lange Zeit wurde ein Tunnel als bevorzugte Lösung angesehen. Doch nachdem sich herausgestellt hat, dass der Tunnelbau komplizierter und erheblich teurer ist als erwartet, plant die Behörde nun auch den Bau einer neuen Brücke. Es wird auch geprüft, ob die Kosten für einen Tunnel und die damit verbundenen Bauarbeiten durch eine andere Bauweise gesenkt werden können. Der rot-grüne Senat in Hamburg beabsichtigt, die im Jahr 1974 fertiggestellte und für den Hafen wichtige Brücke bis 2036 zu ersetzen. Die festgestellten Schäden können den Angaben zufolge nicht dauerhaft behoben werden.

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