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Ist der Tourismus in Hamburg nur positiv?

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Die Mehrheit der Einwohner Hamburgs hat keine Einwände gegen Touristen in der Stadt. Dennoch zeigt eine im Auftrag des Tourismusverbands durchgeführte Studie, dass noch Handlungsbedarf besteht

Die Elbphilharmonie, die Landungsbrücken, die Reeperbahn, der Fischmarkt und das Schanzenviertel sind Orte in Hamburg, die trotz ihrer Beliebtheit bei Touristen und Besuchern laut einer Umfrage überwiegend positive Auswirkungen des Tourismus für die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger der Stadt haben. In einer am Mittwoch veröffentlichten Studie, die im Auftrag des Tourismusverbands Hamburg vom Markt- und Sozialforschungsinstitut Norstat durchgeführt wurde, gaben insgesamt 61 Prozent der Befragten an, dass sie mehr Vorteile als Nachteile durch den Tourismus sehen.

Lediglich 8 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger sehen mehr Nachteile, während 31 Prozent der Meinung sind, dass die Vor- und Nachteile des Tourismus ausgeglichen sind. Laut Professor Harald Zeiss, Geschäftsführer des Instituts für nachhaltigen Tourismus, ist die vergleichsweise geringe Bevölkerungsdichte in der großflächigen Stadt ein Grund für die positive Zustimmung. Im Vergleich zu anderen Städten gebe es in Hamburg nur in geringem Maße Ansätze von „Overtourism“, wie er vor der Corona-Krise in anderen Städten deutlich wurde. Die Touristen verteilten sich gut in der Stadt.

Die Studie „Soziale und gesellschaftliche Effekte des Tourismus in Hamburg“ wurde im Auftrag des Tourismusverbands von Professor Zeiss erstellt. Laut der Untersuchung sind nicht nur Brancheninsider, sondern auch die Bevölkerung sich der positiven Auswirkungen des Tourismus bewusst und nehmen die Entwicklung sowie die Interaktionen mit Reisenden überwiegend positiv wahr.

Trotz der positiven Aspekte gibt es jedoch auch Herausforderungen. Die negativen Folgen des Tourismus, insbesondere durch die Entwicklung der Kreuzfahrt, sind in den letzten zehn Jahren gestiegen. Wolfgang Raike, Vorstandsvorsitzender des Tourismusverbands Hamburg, betont die Notwendigkeit, die Bevölkerung stärker in den Tourismus einzubeziehen und aufzuzeigen, welche Vorteile dies für die Stadt hat, sowohl monetär als auch im Zusammenleben. Er schlägt Maßnahmen wie Tage der offenen Tür in Hotels oder Sonderangebote für Einheimische vor.

Raike fordert auch eine bessere Infrastruktur für Touristen, darunter mehrsprachige Stadtinformationen, öffentliche Toiletten, Mülleimer und Parkplätze für Reisebusse. Andreas Rieckhof, Wirtschaftsstaatsrat (SPD), äußert Zweifel an einem eigenen Info-Pavillon in der Innenstadt in Zeiten der Digitalisierung und schlägt vor, das Geld lieber in die weitere Digitalisierung und Internationalisierung der Angebote zu investieren.

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