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Streit um Bauvorhaben Am Hafentor 7

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Der Streit um das Hafentor 7 ist schon mehr als zehn Jahre alt, aber er sorgt immer noch für großen Unmut – das zeigte sich am Dienstag bei der Stadtteilkonferenz Neustadt. Die am Fuß des Stintfangs geplante Bebauung stößt in der Nachbarschaft weiterhin auf Widerspruch: Die Projektentwicklungsfirma Euroland plant dort ein Wohngebäude mit einem zwei- bis dreistöckigen Sockelgeschoss mit einer teilweisen Aufstockung, die eine Höhe von sechs Stockwerken erreichen soll (Beitragsfoto: Visualisierung von DFZ Architekten, Hamburg).
Stadtteilkonferenz Neustadt 1.3.16

Bei der Stadtteilkonferenz Neustadt ging es neben Hafentor 7 auch um Lärmschutz und Winternotprogramm

Zur Erinnerung: 2003 hatte die Stadt das Grundstück zuerst an die Körber-Stiftung verkauft, deren Pläne für einen Neun-Stockwerke-Bau jedoch am Protest der Anwohner scheiterten. Nach der Rückabwicklung erwarb Euroland das Grundstück. Das von Euroland geplante Gebäude soll insgesamt 52 Wohneinheiten enthalten, davon 34 öffentlich geförderte Wohnungen für Senioren, Behinderte und Familien, dazu 18 frei finanzierte Mietwohnungen und eine Gewerbefläche im Erdgeschoss. Die S-Bahn-Station Landungsbrücken soll in das Gebäude integriert werden.

Gegen das Projekt waren rund 60 Einwände eingereicht worden. Nach Gesprächen mit Bezirk und Investor war es den Anwohnern 2012 gelungen, die Höhe um ein Stockwerk (ursprünglich sieben) auf sechs zu reduzieren und damit der Höhe des benachbarten Hotels Hafentor in etwa anzugleichen. Dennoch fürchten die Kritiker des Bauprojekts, dass der Charakter der schon Jahrhunderte alten Aussichtsplattform auf dem Stintfang zerstört wird.

Zwar sind im November 2015 im Stadtplanungsausschuss noch einmal leichte Änderungen des ursprünglichen Bauplans bekannt gegeben worden. An den Gebäudehöhen werde sich nichts ändern, erläuterte Michael Mathe vom Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung. Statt bisher 53 % sollen nun 55 % des Wohnraums öffentlich gefördert werden. Das Gebäude wird etwas weiter vom Hang des Stintfangs abgerückt. Statt wie geplant 15 Bäume müssten nur 12 Bäume gefällt werden. An der Grundkonzeption habe sich aber nichts geändert.

Am 29. Dezember 2015 hatte Euroland beim Bezirk Mitte den Bauantrag eingereicht. Jetzt hat eine Kleine Anfrage der Linken (8.2.2016) in der Bürgerschaft für neue Irritation gesorgt.

Die Linke griff darin noch einmal einige kritische Fragen der „Anwohnerinitiative Hafentor“ auf. Sie wollte unter anderem wissen, welchen Stellenwert „historische und denkmalpflegerische Aspekte“ bei dem Bauvorhaben hätten (unter Denkmalschutz stehen unter anderem die angrenzende Grünfläche und der Bahnhof Landungsbrücken). Antwort des Senats: „Nach Abwägung der öffentlichen Interessen wurden die denkmalpflegerischen Belange zugunsten des Wohnungsbaus zurückgestellt.“

Außerdem wollte die Linke wissen, welche Gutachten und Expertisen in die Bewertung des Bauvorhabens eingeholt worden seien. Unter anderem hatten sich der ehemalige Denkmalschutz-Mitarbeiter Prof. Hermann Hipp und die Landschaftsarchitektin Jana Sörensen kritisch zu der Bebauung geäußert. Antwort des Senats: „Die zuständige Behörde hat keine Expertisen eingeholt, da der Vorgang mit eigenem Sachverstand hinreichend zu beurteilen ist.“

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