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28 Verkehrstote in Hamburg in 2023

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Traurige Unfallstatistik: 28 Verkehrstote in Hamburg in 2023

Im vergangenen Jahr ereigneten sich in Hamburg wieder mehr Verkehrsunfälle, jedoch wurden dabei weniger Personen verletzt als im Vorjahr. Dies geht aus der aktuellen Verkehrsunfallstatistik hervor, die Innensenator Andy Grote (SPD) zusammen mit der Polizeiführung vorstellte.

Die neue Statistik der Polizei verzeichnet etwa 63.500 Verkehrsunfälle für das vergangene Jahr, was eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr darstellt, aber immer noch deutlich weniger ist als vor der Corona-Pandemie. Das Risiko eines Unfalls auf Hamburgs Straßen bleibt historisch gesehen auf einem niedrigen Niveau, vorausgesetzt man betrachtet die Jahre vor der Pandemie außer Betracht, so Grote. Im vergangenen Jahr wurden pro 100.000 Einwohner 492 Unfälle registriert, während es im Jahr 2022 noch 504 waren.

Der größte Teil der Unfälle, nämlich 88 Prozent, entfällt auf den Autoverkehr, mit fast 56.000 Fällen. In 92 Prozent dieser Fälle blieb es bei Sachschäden. Obwohl die Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge im letzten Jahr um 1,33 Prozent auf über 950.000 Autos gestiegen ist, bleibt das Auto das bevorzugte Fortbewegungsmittel im öffentlichen Raum, so Polizeipräsident Falk Schnabel. Die Hauptursachen für Unfälle im Autoverkehr bleiben unzureichender Abstand und überhöhte Geschwindigkeit. Die Polizei beobachtet jedoch insgesamt weniger Geschwindigkeitsüberschreitungen und sieht dies als Erfolg ihrer Kontrollen an. Die Anzahl der Verletzten im Straßenverkehr und die Anzahl der schwer Verletzten sind ebenfalls gesunken, letztere um 14,5 Prozent.

Insgesamt verloren im letzten Jahr 28 Menschen ihr Leben im Hamburger Straßenverkehr. Darunter waren auch zwei Kinder, die in der Hafencity bzw. in Bergedorf von Bussen erfasst wurden, als sie die Straße überquerten, sagte Enno Treumann, Leiter der Verkehrsdirektion. Neun der Verstorbenen waren Radfahrer, von denen fünf bei Unfällen mit Lastwagen ohne Abbiegeassistenten ums Leben kamen. Ab Juli ist diese Technologie für alle Neuzulassungen vorgeschrieben. Die Anzahl der Fahrradunfälle insgesamt ist jedoch um 15 Prozent gesunken.

Darüber hinaus starben neun Fußgänger. In sieben Fällen überquerten die Betroffenen die Fahrbahn unaufmerksam, in zwei Fällen sogar trotz roter Ampel.

Die Anzahl der Unfälle mit E-Scootern ist ebenfalls um 15 Prozent gesunken, wobei die Fahrer oft selbst für den Unfall verantwortlich waren, häufig unter dem Einfluss von Alkohol. Alkohol bleibt ein großes Problem im Straßenverkehr, mit fast 900 Unfällen, bei denen der Fahrer betrunken war. Im Vergleich zu 2019 stieg die Anzahl der Alkoholunfälle um 16,7 Prozent, sank jedoch im Vergleich zu 2022 um 10,8 Prozent.

In 200 Unfällen waren andere Drogen im Spiel, was einem Anstieg von 5,9 Prozent im Vergleich zu 2019 und einem Rückgang von 3,9 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Die Polizei befürchtet jedoch, dass Cannabis mit der geplanten Legalisierung zu diesem Problem beitragen könnte. Grote kritisierte, dass der Gesetzentwurf der Ampel-Koalition keinen Grenzwert für den Cannabis-Wirkstoff THC vorsieht. Derzeit gibt es nur in der Rechtsprechung eine Festlegung von 0,1 Nanogramm pro Milliliter Blut.

Für die Hamburger CDU zeigt die neue Verkehrssicherheitsbilanz eine besorgniserregende Entwicklung. „Die Verdreifachung der getöteten Fahrradfahrer und der überproportionale Anstieg der Unfälle mit Kindern um zehn Prozent sind alarmierende Indikatoren für die Notwendigkeit einer verbesserten Verkehrserziehung“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, Richard Seelmaecker. Heike Sudmann von der Linksfraktion bekräftigte die Forderung nach Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit und warf dem Senat vor, eine entsprechende Initiative im Bundesrat zu blockieren.

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