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Fehlende Fördergelder für Festivals

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Reeperbahn Festival
Parcels, Molotow, Reeperbahn Festival 2016

Fehlende finanzielle Unterstützung gefährdet die Existenz von Popmusik-Festivals in und um Hamburg

Aufgrund des Mangels an spezieller Förderung seitens des Landes Niedersachsen sieht der Verband Klubnetz die Existenz zahlreicher Musikfestivals zwischen Harz und Nordsee gefährdet. Im Jahr 2022 erhielten die Festivals noch Corona-Hilfen vom Bund, und im letzten Jahr stellte das Land 50 Millionen Euro für Ausfallversicherungen von Kulturveranstaltungen zur Verfügung. Im aktuellen Haushalt für 2024 des Landtages sind jedoch keine Mittel für popkulturelle Festivals vorgesehen.

Hannah Keller, Sprecherin von Klubnetz, erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Hannover, dass dies selbst bei gleichbleibendem, größtenteils ehrenamtlichem Engagement zu Einschränkungen führen werde. Klubnetz vertritt über 60 Konzertveranstalter, rund 30 niedersächsische Festivals und etwa 30 Spielstätten, die mit Kostensteigerungen und Personalmangel zu kämpfen haben.

Mangelnde Unterstützung des Landes führte bereits im letzten Jahr zur Absage einiger Festivals, darunter das Lunatic-Festival in Lüneburg oder das TabulaRaaza-Festival bei Oldenburg, so Keller. Auch das „Hell over Halen Festival“ in Emstek-Halen fiel 2023 aus und wird dieses Jahr kleiner stattfinden als zuvor.

Der Verein berichtet von einem Förderprogramm des Bundes für Festivals, das insgesamt fünf Millionen Euro vorsieht. Allerdings wurden bereits weit mehr Förderanträge gestellt, als finanziell abgedeckt werden können. Städte und Gemeinden unterstützen die Veranstalter oft mit geringen Gebühren für Anträge oder Geländemieten, haben jedoch in der Regel keinen weiteren finanziellen Spielraum.

Die Sprecherin von Klubnetz beobachtet, dass freie Träger und insbesondere junge Festivals im Vergleich zu Musikschulen, Bibliotheken, Theatern oder Museen generell Schwierigkeiten haben, finanzielle Unterstützung zu erhalten. Dabei leisten sie ebenso wie Clubs einen „bedeutenden Beitrag zur kulturellen Vielfalt, regionalen Demokratieförderung und regionalen Wirtschaft“, wie eine Studie ergab. In Niedersachsen klagen Kulturinstitutionen wiederholt über zu geringe Unterstützung des Landes. Laut dem Kulturfinanzbericht 2022 lag die Ausgabe pro Einwohner für Kultur im Jahr 2020 in Niedersachsen mit 85,44 Euro nur knapp über dem zweitschlechtesten Wert nach Rheinland-Pfalz (71,63 Euro).

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