Bei dem aktuellen Wetter regnet es durch das zerstörte Dache des Pudel Clubs kräftig in die Ruine. Deshalb ist jetzt Eile geboten.
Auch für Christoph Schäfer und Margit Czenki drängt daher die Zeit. Denn bei aller Sorge um die Zukunft des Pudel Clubs im Erdgeschoss, wurde einem Schatz, der seit Jahren im Obergeschoss des Hauses lagerte, bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt: Dem Park Fiction Archiv.
Es enthielt bis zum Brand sämtliche Skizzen, Pläne und Fotos aus der Planungs- und Entstehungszeit des Antoniparks, der Anfang und Mitte der 90er Jahre unter dem Projektnamen “Park Fiction” von Anwohnern entwickelt wurde, um dem Bau von mehrgeschossigen Wohn- und Bürogebäuden zuvorzukommen und gleichzeitig den Pudel Club vor dem drohenden Abriss zu bewahren. “Neben historischen Dokumenten und vielen Materialien aus der Zeit der selbstorganisierten Wunschproduktion, haben wir auch fast alle Unterlagen aus der Umsetzungsphase aufbewahrt”, sagt Christoph Schäfer, der zu den Initiatoren von Park Fiction gehört.
“Wir wollen natürlich so schnell wie möglich weitermachen”, sagt Charlotte Knothe. Doch neben dem Abriss des Dachstuhls und des Obergeschosses, ist auch im Club selbst noch eine Menge zu tun. “Der gesamte Innenraum muss entkernt und komplett saniert werden.” Holzverkleidung, Tresen, DJ-Pult – alles muss raus. Denn das verunreinigte Löschwasser ist tief in Wände und Boden eingezogen.
Die Sanierungsarbeiten könnten sich über mehrere Monate hinziehen. Wie lange genau, weiß niemand. Einen Zeitpunkt für die Wiedereröffnung des Clubs gibt es daher vorerst nicht. Vor der geplanten Zwangsversteigerung im April dürfte es jedoch schwierig werden.
