Start News Kiez Nach sexuellen Übergriffen: Polizeipräsenz macht den Kiez wieder voll

Nach sexuellen Übergriffen: Polizeipräsenz macht den Kiez wieder voll

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Seit den Silvester-Übergriffen waren an diesem Wochenende erstmals wieder so viele Leute nach St. Pauli gekommen wie zuvor. Das zentrale Thema am Polizeirevier: die Sicherheit – und die Videoüberwachung auf dem Kiez. Ist die Reeperbahn wirklich wieder sicher?

Nach den Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht war es sehr ruhig geworden auf der Reeperbahn. In dem ohnehin immer schwachen Monat Januar mieden die Party-Gänger die einschlägigen Clubs rund um die Große Freiheit. Doch seit Februar schafft die Polizei und ein neues Sicherheitskonzept zusammen mit den Türstehern wieder Vertrauen bei den Menschen.

„Wir wollen in die Situation kommen, dass wir künftig nicht mehr auf private Aufnahmen angewiesen sind“, sagte Grote. Nach den Silvester-Übergriffen musste die Polizei auf viele externe Videos zurückgreifen. Das soll sich nun wieder ändern.

„Wir benutzen die stationären Kameras wieder“, so Grote. Lageabhängig würden die Kameras eingeschaltet, bei entsprechendem Geschehen käme es dann zu Aufzeichnungen. Auch den Ausbau der sogenannten „Body-Cams“ hält Grote für sinnvoll. „Es befindet sich zur Zeit noch in der Testphase, aber ich bin mir sicher, dass diese Ausrüstung in Zukunft ein effektives, polizeiliches Mittel sein wird.“

Polzei will Video-Überwachung wieder in Betrieb nehmen

Im Juni 2006 waren rund um die Reeperbahn insgesamt zwölf 360-Grad-Kameras mit Zoom-Funktion installiert worden. Die Bilder der Kameras wurden 24 Stunden rund um die Uhr in der Polizeieinsatzzentrale in Alsterdorf beobachtet. “Konnte der Beamte vor dem Bildschirm eine Straftat erkennen, informierte man umgehend die Kollegen der Davidwache vor Ort.” Die Aufnahmen der Kameras seien anschließend bis zu 30 Tage gespeichert worden.

Den erhofften Rückgang der Kriminalität auf dem Kiez hatte die Maßnahme nicht zur Folge. Im Gegenteil: “Durch die Videoüberwachung konnten wesentlich mehr Taten wahrgenommen werden, die vorher im Dunkelfeld lagen”, sagte Cornelia Schröder. Vor allem die Zahl der Körperverletzungsdelikte sei daher deutlich gestiegen.

Nachdem jedoch eine Anwohnerin mit Verweis auf Artikel 13 (“Unverletzlichkeit der Wohnung”) erfolgreich gegen die Videoüberwachung auf der Reeperbahn geklagt und das Oberverwaltungsgericht im Juni 2010 die Möglichkeiten erheblich eingeschränkt hatte, wurde die Videoüberwachung im Juli 2011 endgültig eingestellt. “Hauseingänge und Fensterbereiche durften nicht mehr gefilmt werden, daher schaltete das Bild in diesem Fall immer schwarz oder wurde verpixelt”, so Schröder. Eine effektive Strafverfolgung sei demnach nicht mehr möglich gewesen. “Die Kosten standen am Ende nicht mehr im Verhältnis zu den erzielbaren Ergebnissen.”
“Kameras sind jederzeit betriebsbereit”

Die Kameras, so betonte die Polizeioberrätin, seien jedoch nach wie vor betriebsbereit, auch wenn die Davidwache selbst lediglich über einen Bildschirm verfüge, mit dem man das Geschehen auf der Straße beobachten könne. Derzeit prüfe die Polizei, eine “anlassabhängige und temporäre Videoüberwachung” an den Wochenenden wieder einzuführen. Dabei würde man sich zukünftig wohl vor allem auf den Bereich an der Großen Freiheit konzentrieren, wo an den Wochenenden besonders viele Kiez-Besucher unterwegs seien. Im Januar habe man die stationären Kameras indes bislang nicht eingesetzt. “Die rechtliche Bewertung dauert an”, so Schröder. Daher ist momentan noch unklar, wann die Kameras wieder zum Einsatz kommen könnten.

Unabhängig davon wolle man an den Wochenenden weiterhin verstärkt Präsenz zeigen, sagte Cornelia Schröder auf Nachfrage. “Wir planen bis auf weiteres.” Derzeit seien an den Wochenenden doppelt so viele Zusatzkräfte wie sonst im Einsatz. Diese Präsenz wolle man trotz der Fußballsaison und kommender Großveranstaltungen “so lange wie möglich” aufrechterhalten. Einen Personalzuwachs in der Davidwache gebe es derzeit jedoch nicht. Daher sei man nach wie vor immer auf Zusatzkräfte durch die Bereitschaftspolizei angewiesen. “Sobald es Kräfte gibt, hebe ich den Arm.” St. Pauli, so heißt es, genieße derzeit oberste Priorität.

Türsteher schützen die Besucher auf der Großen Freiheit

2016-02-11 23.40.25Gut fünf Wochen nach Bekanntwerden zahlreicher sexueller Übergriffe auf junge Frauen in der Silvesternacht, hat sich die Stimmung vielerorts auf St. Pauli wieder beruhigt. Das Leben auf dem Kiez geht seinen gewohnten Gang und auch an den Wochenenden strömen die Besucher wie eh und je in die Clubs und Bars rund um die Reeperbahn – auch wenn die ersten Monate generell eine vergleichsweise besucherarme Zeit sind.

Auch auf der Großen Freiheit ist inzwischen wieder Ruhe eingekehrt. Bei einer erneuten Sitzung aller Gewerbetreibenden am Mittwochnachmittag herrschte nach Angaben von Teilnehmern eine „sehr konstruktive Stimmung“. „Wir haben uns dabei auf ein gutes Ergebnis verständigt“, sagte BID-Quartiersmanagerin Julia Staron im Anschluss. Konkret heißt das: Die groß angekündigten Türsteher-Patrouillen wird es vorerst nicht geben.

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